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Commonwealth of Nations

Das Commonwealth of Nations (bis 1947 British Commonwealth of Nations) ist eine lose Verbindung souveräner Staaten, welche in erster Linie vom Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland und dessen ehemaligen Kolonien gebildet wird und dessen Gründung auf das Jahr 1931 zurückgeht. Sportliches Großereignis des Commonwealth sind die alle vier Jahre stattfindenden Commonwealth Games.

Bis 1962 galten Commonwealth-Bürger generell als British Subject und waren somit auch zur Einwanderung nach Großbritannien berechtigt. Dieses Recht endete mit dem Commonwealth Immigrations Act im Jahr 1962.

Mitglieder

56 Staaten sind gegenwärtig Mitglied im Commonwealth of Nations (die Jahreszahlen nennen das Beitrittsjahr). Unter ihnen wird unterschieden zwischen Commonwealth Realms, die den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt haben, und sonstigen Mitgliedern:

Commonwealth Realms

 Antigua und Barbuda (1981)
Flagge Australiens Australien (1931)
Flagge der Bahamas Bahamas (1973)
 Belize (1981)
 Grenada (1974)
 Jamaika (1962)
 Kanada (1931)
Flagge Neuseelands Neuseeland (1931)
 Papua-Neuguinea (1975)
 Salomonen (1978)
 St. Kitts und Nevis (1983)
 St. Lucia (1979)
 St. Vincent und die Grenadinen (1979)
 Tuvalu (1978)
Flagge des UK Vereinigtes Königreich (1931)

Mitgliedsanträge

Flagge Angolas Angola – hat 2018 einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt, war nie – auch nicht partiell – Teil des britischen Kolonialreichs

Ehemalige Mitglieder

Flagge Neufundlands Neufundland – 1931, seit 1934 nicht mehr eigenständiges Dominion, seit 1949 Teil Kanadas
Flagge Irlands Irland – 1931, verließ den Bund 1949
 Malaya – 1957, wurde 1963 Teil Malaysias
Westindische Föderation, 3. Januar 1958, am 31. Mai 1962 aufgelöst
Flagge des Sultanats Sansibar Sultanat Sansibar – 1963, schloss sich 1964 mit Tanganjika zu Tansania zusammen
 Tanganjika – 1961, schloss sich 1964 mit Sansibar zu Tansania zusammen
Flagge Sansibars Simbabwe – 1980, trat am 7. Dezember 2003 aus, vorausgegangen war am 20. März 2002 die Suspendierung; 2018 stellte Simbabwe einen Antrag auf Wiederaufnahme

Weitere Mitglieder

 Bangladesch (1972)
 Barbados (1966)
 Botsuana (1966)
 Brunei (1984)
 Dominica (1978)
 Eswatini (1968) – bis 2018 als Swasiland
 Fidschi (1970) – Austritt 1987, Wiedereintritt 1997, Suspendierung von 2000 bis 2001, erneute Suspendierung von September 2009 bis 2014
 Gabun (2022) – war nie – auch nicht partiell – Teil des britischen Kolonialreichs
 Gambia (1965) – Austritt 2013, Wiedereintritt 2018
 Ghana (1957)
 Guyana (1966)
 Indien (1947)
 Kamerun (1995) – nur das kleinere West-Kamerun war britisches Mandats-/Treuhandgebiet
 Kenia (1963)
 Kiribati (1979)
 Lesotho (1966)
 Malawi (1964)
 Malaysia (1957)
 Malediven (1982) – Austritt am 13. Oktober 2016, Wiedereintritt am 1. Februar 2020
 Malta (1964)
 Mauritius (1968)
 Mosambik (1995) – war nie – auch nicht partiell – Teil des britischen Kolonialreichs
 
 
 Namibia (1990) – war bis 1919 deutsche Kolonie und stand anschließend unter südafrikanischer Verwaltung. Einzig der Landesteil Walvis Bay war Teil des britischen Kolonialreichs.
 Nauru (1999) – Bis 1886 britischer Besitz. 1886 bis 1919 deutsche Kolonie. Anschließend unter australischer Verwaltung.
 Nigeria (1960) – Suspendierung (nach der Hinrichtung Ken Saro-Wiwa und 8 weiterer Bürgerrechtler) von 1995 bis 1999
 Pakistan (1947) – Austritt 1972, Wiedereintritt 1989, Suspendierung von 1999 bis 2004, erneute Suspendierung vom 22. November 2007 bis zum 12. Mai 2008
 Ruanda (2009) – war nie – auch nicht partiell – Teil des britischen Kolonialreichs
 Sambia (1964)
 Samoa (1970)
 Seychellen (1976)
 Sierra Leone (1961)
 Singapur (1965)
 Sri Lanka (1948) – bis 1972 als Ceylon
 Südafrika (1931) – Austritt 1961, Wiedereintritt 1994
 Tansania (1961) – Landesteil Tanganjika war bis 1919 als Teil Deutsch-Ostafrika deutsche Kolonie und wurde dann britisches Mandats-/Treuhandgebiet.
 Togo (2022) – war nie – auch nicht partiell – Teil des britischen Kolonialreichs
 Tonga (1970)
 Trinidad und Tobago (1962)
 Uganda (1962)
 Vanuatu (1980)
Flagge Zyperns Zypern (1961)

Commonwealth of Nations
Flagge
Flagge des Commonwealth of Nations
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Karte der Commonwealth-Mitglieder
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Englische BezeichnungCommonwealth of Nations
Sitz der Organe
Marlborough House, London,
 Vereinigtes Königreich
VorsitzVereinigtes Königreich König Charles III. (Oberhaupt)
  •  Vereinigtes Königreich Patricia Scotland (Generalsekretärin)
  •  Paul Kagame(Vorsitzender)
Mitgliedstaaten

56

Amts- und Arbeitssprachen

Englisch

Einwohnerzahl2 Milliarden
Gründung
1. Dezember 1931 (Statut von Westminster)
28. April 1949 (Erklärung von London)
FeiertagCommonwealth Day
www.thecommonwealth.org

Geschichte

Das Commonwealth of Nations ist eine Vereinigung unabhängiger Staaten, die heute als Nachfolger des British Empire gesehen werden kann. Die Institutionalisierung des British Commonwealth of Nations war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Reaktion des Vereinigten Königreiches auf die Autonomiebestrebungen seiner Dominions (Kanada, Südafrika, Australien und Neuseeland) und sollte diese dadurch an das Empire binden.

Im Balfour-Bericht vom 18. November 1926 wurde festgelegt, dass die Dominions autonome Gemeinschaften innerhalb des British Empires sind. Alle haben die gleichen Rechte, sind in keiner Weise anderen untergeordnet, aber als Mitglieder des Commonwealth verbunden durch die Treue zur Krone („autonomous Communities within the British Empire, equal in status, in no way subordinate one to another in any aspect of their domestic or external affairs, though united by a common allegiance to the Crown, and freely associated as members of the British Commonwealth“). Nochmals niedergeschrieben wurde der Status der Mitgliedstaaten am 11. Dezember 1931 im Statut von Westminster. Im Commonwealth gab es keine festgesetzten Statuten und keine Verfassung. Rein konstitutionell gesehen bestand die einzige Verbindung zwischen dem Vereinigten Königreich und den Dominions in der Treue zur Krone.

Mit den Beitritten von Indien (1947), Ceylon (heute Sri Lanka) (1948) und Pakistan (1949), die vor ihrer Unabhängigkeit zu Britisch-Indien gehörten, entstand das moderne Commonwealth (New Commonwealth). Diese Veränderungen wurden in der Erklärung von London am 28. April 1949 festgehalten. 1952 wurden die bisherigen Dominions umbenannt in Commonwealth Realms. 1957 trat mit der ehemaligen britischen Kolonie Goldküste/Ghana erstmals ein zentralafrikanisches Land dem Commonwealth bei.

Das Commonwealth wurde schließlich zu einem „Auffangbecken“ für die ehemaligen britischen Kolonien, wobei es seit der Ausrufung der Republik in Indien 1950 nicht mehr zwingend ist, dass ein Mitgliedsstaat den britischen König oder die britische Königin auch als sein eigenes Staatsoberhaupt anerkennt. Innerhalb von wenigen Jahren verdoppelte sich die Anzahl der Mitglieder. Bestand die Organisation 1955 noch aus acht Mitgliedern, so waren es 1964 bereits 20. Infolge dieser Erweiterung wurde 1965 das Commonwealth Secretariat gegründet. Aus dem Commonwealth of Nations wurde im Zuge dieser Entwicklung die multiethnische und multikulturelle Organisation, die sie heute darstellt. Seit den Beitritten Mosambiks (1995), Ruandas (2009) sowie Gabuns und Togos (beide 2022) sind auch Länder vertreten, die nie zum Britischen Reich gehörten, sondern portugiesische, belgische, französische oder deutsche Kolonie bzw. als Mandatsgebiet des Völkerbundes und später UN-Treuhandgebiet unter belgischer oder französischer Verwaltung waren. Die Motivation von Staaten, die nie britische Kolonie waren, dem Commonwealth beizutreten, liegt vor allem darin, damit Anschluss an eine größere anglophone Gemeinschaft zu gewinnen und sich aus der Abhängigkeit von der früheren Kolonialmacht zu lösen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis